Zukunftsentscheidungen treffen

Zukunftsentscheidungen treffen

Wie kann man Zukunftsentscheidungen treffen - und dann auch noch die Richtigen? Diese Frage stellen wir uns spätestens dann, wenn wir langsam Erwachsen werden und realisieren, dass es noch eine Zeit nach dem Heute gibt und diese alles andere als einfach wird. Vor allem an den Knackpunkten des Lebens, den Übergangszeiten zwischen etwas lange gewohntem hin zu etwas noch undefinierten fremden, machen wir uns große Gedanken und meist auch Sorgen über die Zukunft. Denn meist gehen auch tiefgreifende Entscheidungen damit einher, die getroffen werden wollen. Doch wie kann man solche Zukunftsentscheidungen einfacher treffen?

Das HDK- Drei-Phasen-Modell

Anhand des HDK-Drei-Phasen-Modells lässt sich sehen, dass es drei grundsätzliche Fragen gibt, die man sich selbst beantworten muss, bevor man sich über die Zukunft Gedanken machen kann. Denn aus den Erfahrungen und Lehren der Vergangenheit und der Gegenwart lernen wir, was auch in der Zukunft gut für uns sein kann. Folgende drei Fragen sollte man sich stellen:

Wer bin ich?

Um herauszufinden, wer man ist, muss man sich zunächst einige grundlegende Fragen stellen:

  • Was interessiert mich und begeistert mich wirklich?
  • Was macht mich glücklich und wann bin ich zufrieden?
  • Was hat mir in der Vergangenheit Spaß gemacht und auf was freue ich mich in der Zukunft?

Bei dieser Betrachtung geht es darum, alle Lebensbereiche daraufhin abzuklopfen - von Hobbies, über Lieblingslieder und Lieblingsschulfächer bis zum Freundeskreis und Lieblingsbüchern. Wenn man sich darüber im Klaren ist, geht es im nächsten Schritt darum diese persönlichen Einschätzungen von anderen reflektiert zu bekommen. Mit nahe stehenden Personen, wie Eltern, den besten Freunden, der Partnerin usw. sollte man sich kritisch mit der eigenen Person auseinandersetzen. Zielführende Fragen sind hierbei beispielsweise "Was schätzt/magst du an mir besonders? Worin bin ich deiner Meinung nach besonders gut? Wann siehst du mich richtig begeistert?".

Was kann ich?

Die Analyse dessen, was man kann, ist schwieriger als man glaubt. Folgende Fragen können dabei helfen:

  • Worin bin ich gut und was mache ich gerne?
  • Worum beneiden mich andere und worin bin ich besser?
  • Wofür habe ich Talent und was fällt mir leicht?
  • Was kann ich nicht gut und was hasse ich zu tun?
  • Worauf bin ich eifersüchtig und worin bin ich schlechter?
  • Was muss ich mir hart erarbeiten und was fällt mir schwer?

Diese Mischung aus Stärken- und Schwächenanalyse hilft dabei zu erkennen, was man wirklich kann. Diese Beobachtung sollte langfristig geschehen und sich ebenfalls als alle Lebensbereiche erstrecken. Auch hinter eigentlich unscheinbaren Dingen, wie beispielsweise einem stets akkuraten Auftreten, stecken "Talente" die genutzt werden können und bei der Selbsterkennung helfen. Meist hilft es auch diese Aspekte mit anderen Menschen zu besprechen um durch neue Blickwinkel vorher Verborgenes zu Tage zu bringen .

Was will ich?

Der vielleicht schwierigste Part der Selbsterkenntnis wird durch die Frage nach dem was man will offenbar. Um darüber Aufschluss zu erhalten helfen folgende Betrachtungsfragen:

  • Womit bin ich zufrieden und was will ich behalten?
  • Was sind Ziele die ich bisher erreicht habe?
  • Was sind meine Bedürfnisse und wie befriedige ich diese?

Mit diesen Fragen kann man zunächst den persönlichen Ist-Zustand reflektieren. Zukunftsentscheidungen treffen heißt aber nicht im status quo zu verweilen, sondern daraus auszubrechen und den Horizont zu erweitern. Man muss Dinge ausprobieren , die vorher nie in Frage kamen oder vorher nicht interessant wirkten. Man muss die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten und die Rollen wechseln . Man muss sich Ziele setzen , die vorher unerreichbar wirkten.

Was erreiche ich durch das Modell?

Durch das HDK-Drei-Phasen-Modell wird es dem einzelnen Individuum möglich sich selbst besser kennen zu lernen und zu verstehen. Zukunftsentscheidungen treffen heißt, die gewonnen Erkenntnisse und Eindrücke über sich selbst in einen zufriedenstellenden potentiellen Zukunftsweg zu formen und diesen zu beschreiten. Entscheidungen treffen heißt mutig sein , neugierig über den Ausgang sein und auch mal härtere Zeiten durchzustehen. Denn mit einem klaren Zukunftsziel vor Augen lässt sich der Weg leichter gehen.

Von Hannu Sparwald

Veröffentlicht am 08.02.2016

Bei dem hier veröffentlichen Blogeintrag handelt es sich lediglich um die persönliche Meinung des Autors und nicht um die offizielle Meinung der HDK Heidelberg Kolleg UG (haftungsbeschränkt)